Die Palästinenser sind „Tragödien-Touristen“ geworden.

Ryan-Bellerose

Ryan Bellerose

Englischsprachiger Artikel von Ryan Bellerose 7. September 2015
http://en.cijnews.com/?p=5745

Liebe Palästinenser,

Wir wollen mal ein paar Dinge klar stellen. Reklamiert keinen „Völkermord“, während Eure Bevölkerungszahlen gleichzeitig explodieren. Als einer, dessen Familie wirklich einen mitgemacht hat, sage ich Euch, dass Ihr diesen Sch*** weglassen solltet – es ist beleidigend und ärgerlich zugleich.

Ihr habt auch nicht „erlitten, was die Indianer erlitten haben“. Niemand hat Euch gezwungen, eine fremde Sprache zu sprechen oder einem fremden Gott zu huldigen und niemand hat Eure heiligen Orte gestohlen. Genau genommen ist es das, WAS IHR GETAN HABT. Ihr habt heilige Orte gestohlen, habt Einheimische gezwungen, arabisch zu sprechen und Gott als Muslime zu dienen. Lasst also auch diesen Teil weg.

Tatsächlich habt Ihr auch keinen Kampf um Bürgerrechte wie die Schwarzen in Amerika. Schwarze Menschen in Amerika sprengen keine Schulbusse oder Pizzerien voller Schulkinder in die Luft, um Gleichberechtigung zu erlangen, und ganz sicher sprechen sie nicht darüber, weiße Menschen ins Meer zu drängen.

Ihr seid nicht – wie Homosexuelle – für etwas, das außerhalb Eurer Kontrolle liegt, verfolgt worden. Niemand wirft Euch von Gebäuden, weil Ihr jemanden liebt, den Ihr nicht lieben solltet. Also auch hier: lasst das weg, es ist nicht neu – vor allem, weil einige von uns sich darüber im Klaren sind, dass Eure Gesellschaft Schwule nicht nur hasst, sondern sogar aktiv verfolgt. Ihr seid die Leute, die sie von Gebäuden werfen.

Und hört auf, Geschichten zu stehlen. Ihr habt dem, was man als „palästinensisch“ kennt, die Identität geraubt. Vor dem Zweiten Weltkrieg meinte man damit die Juden. Aber das ist OK, es ist ein kolonialistischer Begriff, und ich bin sicher, dass er meinen jüdischen Freunden auch nicht gefallen hat. Sie werden lieber Juden, Hebräer, Israeliten oder Israelis genannt; Ihr könnt Euren kolonialistischen Müll also in die Tonne kloppen.

Ihr meint, dass Euer Kampf der einzig wichtige in der Welt ist. Sobald irgendjemand anders es wagt, Probleme zu haben, springt Ihr sofort darauf an, um ihn daran zu hindern, seine 5 Minuten mediale Aufmerksamkeit zu haben, ohne dass Ihr Euch mit Eurem Anliegen mit hinein drängt.

Ferguson? Vergesst Ferguson, es ist Ferguson für Palästina! Black lives matter? Auf keinen Fall, Ihr hashtagt „blacklivesmatter“ nur, um dann sofort ein „palestinianlivesmatter“ dranzuhängen, denn Gott bewahre – ohne Euch darf nichts etwas gelten.

Ethnische Säuberung? Hm, warum leben dann eigentlich 0% Juden im arabischen kontrollierten Gebiet der Palästinensischen Autonomiebehörde und fast 2 Millionen Araber in jüdischen kontrollierten Gebieten? Ich denke mal, es ist klar, wer hier eine „ethnische Säuberung“ betreibt.

„Idle no more“, der Protest der indigenen Bevölkerung in Kanada und der USA gegen die Verletzung von Verträgen mit der Regierung? Ureinwohner-Rechte? Nichts da, es muss natürlich Palästina sein, das solidarisch zu den Rechten der Ureinwohner steht – obwohl es das gar nicht tut. Niemand hat uns einen Staat angeboten und wir befinden uns auf dem angestammten Land unserer Vorväter.

„Bring back our girls?“ Da waren die Menschen entsetzt, weil Muslime in Nigeria christliche Mädchen entführt haben und Ihr spielt auch hier den Trittbrettfahrer? Ernsthaft? Kommt schon, darüber musstet Ihr doch selber lachen. Das könnt Ihr ruhig zugeben.

Der Kampf der Indianer gegen den Siedlerkolonialismus? Nö, es ist immer ein „Von ganz egal wo, hin nach Palästina“, auch wenn jeder Drittklässler weiß, dass die Araber die Kolonialisten waren, die die ganze verdammte Region im 7. Jahrhundert erobert haben und die Einwohner ermordet und oder zum Islam zwangskonvertiert haben. IHR SEID NICHT DIE EINGEBORENEN DER LÄNDER, AUF DIE IHR ANSPRUCH ERHEBT. Sprecht mir nach: „Juden sind aus Judäa, Araber sind aus Arabien.“ Ihr könnt dort leben, aber hört auf, die Menschen zu unterdrücken.

Als 3 jüdische Kinder entführt (eigentlich ermordet) wurden, habt Ihr das gefeiert, habt Süßigkeiten verteilt, Ihr habt gelächelt und Eure Finger auf Fotos hochgehalten, um diese Schandtat zu feiern – und dann hattet Ihr die absolute Frechheit, den Hashtag #bringbackourboys darunter zu setzen? Ehrlich jetzt?

Nun ist die Leiche eines kleinen Jungen an einem türkischen Strand angespült worden; ein Opfer einer gleichgültigen Welt, die den Konflikt in Syrien und die Ausdehnung von ISIS toleriert hat (was Hunderttausende das Leben kostete), während die Welt zeitgleich die missliche Lage der Palästinenser beklagte – und Ihr ertragt nicht einmal, dass die Welt das wahrnimmt – schreckt nicht mal davor zurück, auch noch auf den Tod dieses Kindes aufzuspringen? Schämt Euch, schämt Euch, schämt Euch. Wenn Ihr ein Gewissen hättet – ja, Ihr würdet Euch schämen.

Ich könnte so weitermachen, denn – seien wir mal ehrlich: auf jede einzelne Tragödie, die die Welt in den letzten Jahrzehnten gesehen hat, folgte unmittelbar ein „…aber haben Sie gesehen, was die Juden den Palästinensern antun?“. Ihr seid Tragödien-Touristen geworden. Ihr habt keine eigene echte Tragödie, so dass Ihr gezwungen seid, zu übertreiben und zu andere vereinnahmen, und Ihr seid dabei schamlos.

Ja, ich habe gesehen, was in Gaza und den Gebieten unter palästinensischer Verwaltung passiert, und es ist nicht annähernd vergleichbar mit den Sachverhalten, auf die Ihr Euch ständig beruft. Es ist Zeit für Euch Leute, dass Ihr endlich mal erwachsen werdet – es geht nicht immer um Euch und nicht jeder Flüchtling ist ein einer, der sich seit 67 verdammten Jahren an seinem jämmerlichen Flüchtlingstitel festklammert. Einige von uns bewegen sich vorwärts, einige von uns bestehlen nicht ihre eigenen Leute und halten mit aller Gewalt einen Konflikt am Leben, um weiterhin Geld abzusahnen.

Wollt Ihr die Wahrheit wissen? Das ist der Grund, warum die Palästinenser keine nette Sachen haben können.

Mit absolut keinen Grüßen,

Ryan Bellerose

P.S.: Ihr dürft jetzt gerne die beleidigte Leberwurst spielen – komischerweise lässt mich das völlig unberührt.

„Die Palästinenser sind nicht Opfer der Besatzung, sie sind Opfer ihrer eigenen Führung“

Bassem Eid

Bassem Eid. Foto: Canada Israel Friendship Association

Übersetzung des englischsprachigen Berichts von Ilana Shneider, 14. März 2016
http://en.cijnews.com/?p=29851

Bassem Eid, geboren in der jordanisch besetzten Jerusalemer Altstadt und derzeit wohnhaft in Jericho, ist der Gründer und Geschäftsführer der palästinensischen Menschenrechtsorganisation „Palestinian Human Rights Monitoring Group“, die 1996 während der Oslo-Verhandlungen gegründet wurde, um Menschenrechtsverletzungen der palästinensischen Führung an palästinensischen Bürgern zu dokumentieren.

Bassem ist scharfer Kritiker der palästinensischen Verwaltung und einer der führenden Sprecher gegen die anti-israelische Boykottbewegung BDS, der den Mut hat, die Wahrheit über Israel oder den Nahost-Konflikt auszusprechen. Für seine Weigerung, Israel als den einzigen Urheber des israelisch-palästinensischen Konflikts zu bezeichnen, wurde er „Verräter“ genannt, seine Vorträge wurden gestört und seine jüngste Vorlesung an der Chicagoer Universität wurde von einem Anti-Israel-Mob gestürmt, so dass er sich gezwungen sah, den Hörsaal zu seiner eigenen Sicherheit mit einer Polizei-Eskorte zu verlassen.

Am 11. März 2016 sprach Bassem in Toronto.

Bassem begann das Gespräch mit der Aussage, dass entgegen der landläufigen Meinung nicht der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern der größte sei, sondern der zwischen zwei palästinensischen Fraktionen – der Fatah im Westjordanland und der Hamas in Gaza. Seit die Palästinenser 2007 geteilt wurden, als die Hamas gewaltsam den Gazastreifen übernahm, waren sie trotz mehrerer Versuche nicht in der Lage, irgendeine Form der Einheit zu wiederzuerlangen. Im Gegensatz zu Israel, das an einem Wiederaufbau in Gaza nach dem Krieg von 2014 interessiert ist, war weder die palästinensische Verwaltung in Ramallah noch Ägypten dazu bereit, sich dafür zu engagieren, wie Bassem erklärte.

„Wenn Sie den Nahen Osten heute betrachten, werden Sie feststellen, dass der palästinensisch-israelische Konflikt der am wenigsten bedeutsamste in Nahost ist. Als Palästinenser will ich weder in Syrien noch im Irak noch in Libyen oder im Jemen leben. Es wäre viel besser für mich und meine Kinder, unter Israelis zu leben. Das ist der sicherste Platz im Nahen Osten.“

Die ägyptische Regierung und die palästinensische Verwaltung sind wegen der Hamas nicht daran interessiert, Gaza wieder aufzubauen. Seit einigen Jahren führt die Hamas – die 2015 vom Europaparlament zur terroristischen Organisation erklärt wurde – eine Terrorkampagne auf der Sinai-Halbinsel. Die Hamas gewährt auch anderen Terrorgruppen, die im Sinai kämpfen, eine Art sichere Zuflucht im Gazastreifen. Das führte dazu, dass Ägypten Druck auf Gaza ausgeübt hat, um die Hamas loszuwerden – das schließt die Flutung von Terrortunneln ein und das Niederreißen von Wohngebieten mit Bulldozern, um die Pufferzone zwischen Gaza und Ägypten zu erweitern, den Bau einer unterirdischen Barriere, um den Tunnelbau von Schmugglern zu verhindern und die fast ständige Schließung des Grenzübergangs Rafah, so dass die Einwohner von Gaza in ihrer Enklave eingesperrt sind. Die palästinensische Verwaltung ist an einem Wiederaufbau nicht interessiert, weil Mahmoud Abbas der Meinung ist, dass das Erhöhen des Drucks auf Gaza seiner Fatah den Weg zurück zur Kontrolle über den Gazastreifen ebnen könnte, die sie 2007 nach der Machtübernahme der Hamas verloren hatte. Israel, so Bassem, möchte die Wiederaufbau-Bemühungen in Gaza unterstützen, ist aber besorgt, dass die Gelder und Baumaterialien für terroristische Infrastruktur genutzt wird – anstelle für den Wiederaufbau der zivilen Infrastruktur, die 2014 bei dem israelischen Verteidigungskrieg gegen die Hamas zerstört worden war.

Folgt man Bassem, ist der Hamas-kontrollierte Gazastreifen eines der Haupthindernisse für den Frieden zwischen den Palästinensern und Israel.

Seine schärfste Kritik gilt der palästinensischen Verwaltung in Ramallah. „Ich glaube, dass Abbas nur seine zwei Söhne und seine Frau repräsentiert. Niemand glaubt daran, dass Abbas in der Zukunft irgendeinen palästinensischen Staat schaffen wird. Wenn man Palästinenser danach fragt, was für sie heutzutage das allerwichtigste ist, sagen die meisten Arbeitsplätze.  Die Sicherung des Bildungssystems und eine Zukunft für meine Kinder. Niemand spricht über die Siedlungen oder Krieg oder die Gründung der Palästinenser; das bedeutet, dass die Mehrheit der Palästinenser heutzutage vor allem wirtschaftlichen Wohlstand wünscht und keinen Staat“ sagt er.

Bassem ist davon überzeugt, dass nur wirtschaftlicher Wohlstand zu einer Lösung für den palästinensisch-israelischen Konflikt führen kann. Seit der Unterzeichnung der Oslo-Verträge sind Hilfen in Milliardenhöhe nach Palästina geflossen. „Ist es mit Hilfe dieser Milliarden gelungen, auch nur einen Arbeitsplatz für Palästinenser zu schaffen? Die palästinensische Verwaltung interessiert sich überhaupt nicht für die Wirtschaft. Die einzigen, die sich überhaupt für die palästinensische Wirtschaft engagieren, sind die Israelis.“ Zusätzlich zu 92.000 Arbeitserlaubnissen, die es Palästinensern ermöglichen, in Israel zu arbeiten, hat das israelische Kabinett im Februar einen neuen Plan genehmigt, der 30.000 weiteren Palästinensern die Möglichkeit gibt, in der Bauwirtschaft, der Infrastruktur, der Produktion, der Landwirtschaft und anderen Bereichen zu arbeiten.

„Ägypten und Jordanien hatten uns 19 Jahre lang besetzt und uns nie einen Staat angeboten. Warum sollte Israel uns einen Staat anbieten?“

Der israelisch-palästinensische Konflikt hat für die internationale Gemeinschaft, die mit dem wachsenden Terrorismus im Nahen Osten und dessen Übergreifen auf Europa beschäftigt ist, keine Priorität mehr. In der Folge wächst der Zorn der palästinensischen Verwaltung – und um die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft zu gewinnen, greift sie auf Terrorismus zurück. Bassem glaubt, dass der Auslöser für die jüngste palästinensische Terrorwelle Abbas‘ Rede vor der UN im vergangenen September war. Kurz nach der Rede entfesselten die Palästinenser die immer noch aktive sogenannte „Messer-Intifada“, bei der dutzende Israelis ermordet und hunderte verletzt wurden. „Gewalt zieht die Augen der internationalen Gemeinschaft auf sich, die dann Druck erzeugt, um die Wiederaufnahme der Verhandlungen zu erreichen. Der einzige Profiteur dieses Sturms der Gewalt ist die palästinensische Verwaltung.“

Abbas hält diesen Kreislauf der Gewalt aufrecht, indem er die Terroristen als „Märtyrer“ ehrt, sich mit ihren Familien trifft und ihnen 2.000 – 3.000 Dollar bezahlt.

„Wenn Sie einen Präsidenten habe, der versucht, sein eigenes Volk zu opfern,  denke ich nicht, dass Sie von ihm erwarten sollten, dass er in irgendeiner Form Ihre Probleme löst. Die normalen Palästinenser haben nicht nur die internationale Gemeinschaft und die Vereinten Nationen satt, sondern in erster Linie die palästinensische Führung. Während die Menschen das Vertrauen in ihre Führung verlieren, sollten wir – denke ich – nicht die geringste Hoffnung darauf verschwenden, dass sich für den Konflikt in absehbarer Zeit eine Lösung findet.

„Wann werden die Palästinenser aufwachen? Wann wird die internationale Gemeinschaft aufwachen? Wann werden sie begreifen, dass die Palästinenser nicht die Opfer der Besetzung, sondern die Opfer ihrer eigenen Führung sind?“

„Die internationale Gemeinschaft versucht, mehr und mehr Druck auf Israel auszuüben und ignoriert dabei völlig den internen Konflikt der Palästinenser. Meine Botschaft heute ist es, aufzuzeigen, wie kaputt die palästinensische Gesellschaft ist. Wir müssen anfangen zu begreifen, dass wir ein Teil des Konflikts sind und dass wir für unseren Alltag verantwortlich sind, statt einzig und allein Israel dafür die Schuld zu geben.“

Es mag den Anschein haben, dass die meisten Palästinenser die aktuelle Welle der Gewalt unterstützen, weil sie stumm bleiben. Das tun sie nicht. Sie haben Angst, den Mund aufzumachen, aufzustehen und gegen dieses System zu protestieren. Die Messerattacken werden niemals irgendeine Unabhängigkeit bewirken und sie werden nicht unsere Probleme lösen.

Bassem klagt aber auch die internationale Gemeinschaft dafür an, dass sie die Anerkennung eines palästinensischen Staates erzwingen will. „Was für einen Staat wollt Ihr anerkennen? Wie könnt Ihr einen Staat anerkennen, der keine Infrastruktur und keine Wirtschaft hat und in dem sich 52% der Bevölkerung in Flüchtlingslagern befinden? Zeigt mir ein einziges arabisches Land, dessen Politiker einen palästinensischen Staat anerkennen wollen. Ich bezweifle, dass es im Moment auch nur einen arabischen Staat gibt, der sich ernstlich dafür interessiert.“

Zwischen 1948 und 1967 wurde Gaza von Ägypten verwaltet und das Westjordanland von Jordanien – und keiner der beiden möchte diese Gebiete zurückhaben. Bassem Eid findet es heuchlerisch, dass die Ägypter und Jordanier an Israel appellieren, einen palästinensischen Staat anzuerkennen. „Ägypten und Jordanien hatten uns 19 Jahre lang besetzt und boten uns nie einen Staat an. Warum sollte Israel uns einen Staat anbieten?“

Bassem bietet einen kreativen Lösungsvorschlag für den israelisch-palästinensischen Konflikt an, indem er vorschlägt, das Westjordanland und Gaza zwischen palästinensischen Stämmen aufzuteilen. „Wir haben bekannte Stämme in Nablus, Hebron und Gaza. Sie können verschiedene Städte regieren und ihre eigenen Gebiete und ihre eigenen Leute. So wird das in Syrien, im Irak und im Jemen geschehen, die ebenfalls zwischen Stämmen aufgeteilt werden. Palästinenser, die Araber aus arabischen Nationen sind, können ebenso auf Stämmen fußen. Lasst uns das als Lösung nehmen – die Gebiete zwischen den Stämmen aufzuteilen. Das ist möglicherweise die einzige Lösung für diesen Konflikt.“

Schaffen wir mal einen echten palästinensischen Staat.

(Aus dem englischen Text von Daniel Greenfield, 18. April 2016)
http://www.breakingisraelnews.com/65886/lets-create-a-real-palestinian-state-opinion/#8z4l7rVCRqz2etF0.01

Einen palästinensischen Staat hat es in der Menschheitsgeschichte zu keiner Zeit gegeben. Dann wollen wir das mal ändern.

Die USA haben Milliarden Dollar bei dem Versuch ausgegeben, einen palästinensischen Staat zu schaffen. Es wird Zeit, dass wir einen Gegenwert für dieses Geld bekommen. Wir haben seit Jahrzehnten Geld in das kaputte palästinensische Glückspielgerät in einem imaginären palästinensischen Casino gesteckt (das echte flog in die Luft, als Terroristen es zu ihrer Basis gemacht haben). Jetzt ist es Zeit dass wir unseren palästinensischen Jackpot bekommen. Aber bevor es dazu kommt, müssen wir realistisch sein.

Vergessen Sie den Friedensprozess. Vergessen Sie Verhandlungen. Das hat noch nie funktioniert. Das wird auch jetzt nicht klappen.

Und es gibt ja sowieso nichts zu verhandeln.

Fast eine Million Juden lebt in Gebieten, die die PLO für sich reklamiert. Würde man diese ausweisen, wäre das die größte ethnische Säuberung einer indigenen Bevölkerung in der Jetztzeit. Noch dazu wäre es unmöglich. Aber genau die Menschen, die es für unmöglich halten, dass die USA – ein Land mit 318 Millionen Einwohnern – 11 Millionen illegaler Einwanderer ausweist, denken, dass Israel irgendwie 1/8 seiner Bevölkerung deportieren könnte, wenn man vor jüdischen Geschäften in London oder San Francisco nur laut genug „Besatzung“ schreit.

Die ethnische Säuberung von 8.000 Juden aus Gaza/Kush Gatif führte zu landesweitem zivilen Ungehorsam, Unruhen und möglicherweise dem Sturz einer Partei und drei Wahlsiegen in Folge für Premierminister Netanyahu. Nun stellen Sie sich vor, was geschehen würde, wenn man 880.000 Menschen aus ihren Häusern vertreiben würde, nur weil sie Juden sind.

Und es wären nicht nur die Juden, die man in Lastwagen, Bussen und vielleicht sogar Boxautos zusammentreiben müsste.

52 % der Araber in Ost-Jerusalem würden lieber israelische Bürger sein, statt unter dem Regime der PLO zu leben. Sollen wir 100.000 Araber aus Jerusalem abschieben, um Platz für diesen imaginären „palästinensischen Staat“ zu machen?

Wieviele ethnische Säuberungen braucht es denn überhaupt, damit die islamistische Kolonial-Phantasie „Palästina“ Realität wird?

Das wird nicht geschehen.

Lassen Sie uns stattdessen einen echten palästinensischen Staat schaffen. Und gemeint ist nicht, dass Mahmud Abbas als PLO-Präsident auf Lebenszeit erneut eine Rede vor der UN hält. Abbas ist im elften Jahr seiner vierjährigen Amtszeit. Die USA hat 4,5 Milliarden Dollar für die „palästinensische Demokratie“ ausgegeben und die letzte PLO-Wahl liegt zehn Jahre zurück.

Die Hamas hat gewonnen. Sie würde heute wieder gewinnen.

Aktuelle Umfragen zeigen, dass 2/3 der „Palästinenser“ den Rücktritt von Abbas wünschen. Abbas hat keine politische Autorität, einen palästinensischen Staat, einen palästinensischen Dönerstand oder ein palästinensisches Irgendwas zu bilden.

Wenn es einen palästinensischen Staat geben soll, dann muss er auf dem Willen des Volkes basieren. Da bedeutet, dass es ein Hamas-Staat werden wird. Ein palästinensischer Staat, der nicht auf dem Willen seiner Bürger fußt, hat keine Legitimität. Der einzig legitime palästinensische Staat würde daher ein Hamas-Terrorstaat sein.

Und das ist der einzige Staat, den man haben kann, wenn 2/3 der Palästinenser Messerattacken auf israelische Zivilisten befürworten, 89% in einem islamischen Staat unter der Sharia leben wollen, 84% die Steinigung von Ehebrechern wünschen und 66 % dafür sind, Menschen hinzurichten, die den Islam verlassen wollen.

Nur ein islamischer Terrorstaat kann die mörderischen Bestrebungen des palästinensischen Volkes repräsentieren.

Ist das eine Art kranker Witz? Ja, genau das ist es. Aber es ist nicht mein kranker Witz. Dieser kranke Witz ist Palästina. Und nun beginnen wir mal damit, diesen kranken, verdrehten Witz in seinen eigenen Staat umzuwandeln.

Das erste was wir tun müssen, ist, die UNRWA abzuwickeln. Eine UN-Agentur, die sich ausschließlich der Verpflegung der „Palästinenser“ widmet. Die UNRWA ist eines der Schlüsselelemente der palästinensischen Wohlfahrt. Und die USA unterstützt diese Organisation, die viele der Funktionen eines Staates wahrnimmt, mit 300 Millionen Dollar. Aber ein Staat braucht kein eigenes Flüchtlingshilfswerk. Und ein künftiger Hamas-Terrorstaat braucht keine weiteren 350 Millionen Dollar Auslandshilfe von den USA, um die „Demokratie“ zu fördern und seine Infrastruktur und Institutionen auszubauen.

Das wird ein Problem, denn der imaginäre Palästinenserstaat hat eine ebenso imaginäre Ökonomie. Der größte Arbeitgeber in der palästinensischen Verwaltung ist die palästinensische Verwaltung. Der größte Teil ihrer Einnahmen kommt aus Amerika, Europa, Israel und – aus irgendwelchen nicht nachvollziehbaren Gründen – aus Japan.

Der Terrorstaat bezieht seine Elektrizität aus Israel. Er bekommt sein Wasser und sein Internet über Israel.

Also machen wir uns einmal klar, wie ein realer palästinensischer Staat aussehen würde. Es wäre Gaza in Großbuchstaben. Nur ohne die UNRWA und den Rest der NGOs, die Schlange stehen, um Jobs und Sozialdienste zu ermöglichen. Es wäre ein „Freiluft-Gefängnis“, wie Anti-Israel-Aktivisten es von Gaza behaupten, aber ein Gefängnis, das von seinen Insassen kreiert und verwaltet wird. Es wäre mit Israel und dem Rest der Welt permanent im Kriegszustand. So, wie es jetzt eben auch schon ist.

Die Wirtschaft wird ein dürftig getarntes Feudalsystem von Islamisten mit technischen Abschlüssen, die in Villen leben und Arbeitern Hungerlöhne zahlen, damit sie Oliven ernten, die dann nach China verschifft werden. Es wird edle Einkaufszentren für einige wenige geben, und ansonsten kleine Buden am Rand voller Schmuggler, Drogenlabore und Bordelle für alle anderen.

Das ist der Traum der Islamisten.

Das politische System besteht aus Hamas und noch mehr Hamas. Oder vielleicht, wenn das Bündnis der Hamas mit dem IS im Sinai endet, wird es irgendwann demokratische Wahlen zwischen der Hamas und dem IS geben, um zu entscheiden, zu was für einem schrecklichen Ort die missgebildeten Teile von Gaza und dem Westjordanland sich unter der terroristischen Besatzung entwickeln. Nichts wird funktionieren außer der Religionspolizei und den Galgen auf den staubigen Plätzen.

Alle zwei Jahre wird es Kriege geben. Das ist gerade lange genug, um die Krankenhäuser, Moscheen und Schulen wieder aufzubauen, die im Krieg davor als Abschussrampen gedient haben. Zwischen diesen großen Kriegen werden Terrorgruppen, Hamas-Splittergruppen, ISIS, Islamistischer Dschihad und alle anderen gegeneinander auf den Straßen kämpfen.

Das wird herrlich werden.

Stellen Sie sich die letzten Jahrzehnte des Terrors, der Bombenabschläge, Raketenangriffe, Schießereien, der Korruption, des Diebstahls und des totalen Chaos als Dauerzustand vor. Das ist Palästina. Das ist die Zwei-Staaten-Lösung. Fragen Sie bitte nicht, welche Probleme dadurch gelöst werden, abgesehen vom Mangel an Terrorstaaten und Terroristen in Nahost.

Wenn Sie so wollen, ist das kein Traum. Dieser Alptraum existiert bereits und er kann ein echter Staat werden. Er hat bereits eine Hymne, eine Flagge, keine Wahlen und keinen Existenzgrund, es sei denn, alle anderen zu töten. Es ist ein mit ausländischer Hilfe finanzierter ISIS mit mehr Olivenernten und stärkerer Präsenz an Universitäten.

Jeder spricht davon, einen palästinensischen Staat zu schaffen, aber niemand will das wirklich tun.

Es ist Zeit für Palästina, kein Luftschloss mehr zu sein – kein Luftschloss voller Rohrbomben, für die wir Milliarden von Dollars ausgeben. Ziehen Sie einfach einen Stuhl bei den Vereinten Nationen, halten Sie demokratische Wahlen ab und treten Sie beiseite, wenn etwas explodiert.

Eine Zwei-Staaten-Lösung kann so einfach sein. Und sie kann morgen Wirklichkeit werden.

Lassen Sie uns aufhören, über Frieden zu phantasieren. Frieden und Palästina – das passt so gut zusammen wie Öl und Wasser. Genauso würde ein realer palästinensischer Staat aussehen. Und in dem Moment, in dem er Realität wird, stirbt jede Möglichkeit für einen Frieden.